Unternehmen definieren interne Richtlinien, wie sich die Mitarbeitenden am Arbeitsplatz verhalten sollen und was diese vom Arbeitgeber erwarten dürfen. Allgemeingültige Compliance-Richtlinien und Maßnahmen gibt es natürlich, doch sind diese vor allem von der Unternehmenskultur, von der Gesetzeslage, aber auch von der Branche abhängig. Trotzdem gibt es Richtlinien, die für jedes Unternehmen im Compliance-Bereich zwingend notwendig sind.
Richtlinien zur Gleichberechtigung
Richtlinien zur Gleichberechtigung bilden eine sehr wichtige Grundlage im Kampf gegen Diskriminierung und Belästigung am Arbeitsplatz sowie für die Einforderung von Diversität. Arbeitgeber dürfen keine Entscheidungen treffen, die den Mitarbeitenden aufgrund ihres Geschlechts, ihres Alters, ihrer Herkunft und Ethnie, ihrer Behinderung oder sexuellen Orientierung benachteiligen. Auch wenn die Gleichberechtigung selbstverständlich sein sollte, ist eine entsprechende Richtlinie wichtig. Das signalisiert ein eindeutiges Bekenntnis des Unternehmens und schärft das Bewusstsein der gesamten Belegschaft.
Verhaltenskodex, der dem Unternehmen dient
Die grundlegenden Verhaltensstandards sollten in einem Unternehmen natürlich definiert sein. Wichtige Punkte sind hier zum Beispiel der Umgang mit Korruption und Interessenskonflikten oder der Schutz von Unternehmenseigentum. Solch ein Verhaltenskodex muss natürlich auch regeln, was die Konsequenzen und Sanktionen für ein eventuelles Fehlverhalten der Mitarbeitenden sind. Achtung: Richtlinien und Regeln dürfen nicht mit gesetzlichen Unternehmenspflichten verwechselt werden. Die einen legt das Unternehmen selbst fest, gesetzliche Verpflichtungen sind für jeden gültig. Darunter würde zum Beispiel die Sanktionslistenprüfung fallen. Sollte das Unternehmen im Rahmen einer Geschäftsbeziehung oder eines Arbeitsvertrages gegen Punkte auf einer Sanktionsliste verstoßen, können Bußgeldnormen oder auch Strafnormen verletzt sein.
Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz
Es sollte im Interesse jedes Unternehmens sein, die Gesundheit seiner Mitarbeiter zu fördern und Unfälle am Arbeitsplatz zu verhindern. Nur gesunde und arbeitsfähige Mitarbeitende können ein Unternehmen am Laufen halten. Daher sollten die Pflichten und Verantwortlichkeiten dokumentiert werden, welche die Sicherheit am Arbeitsplatz gewährleisten. Dasselbe gilt für riskante Arbeitsschritte sowie das richtige Verhalten in Notsituationen.
Regelung von Arbeitszeiten, Abwesenheiten und Urlaub
Damit gar nicht erst irgendwelche Unklarheiten entstehen, ist es sinnvoll, die Themen Arbeitszeit, Absenzen sowie Urlaub zu klären. Dadurch lassen sich Streitigkeiten von vornherein vermeiden. Ganz wichtig ist die Festlegung der Mindest- und Höchstarbeitszeit sowie die Pausenregelungen oder der Urlaubsanspruch, Überstunden und Co. Grundlage dafür ist das geltende Arbeitsgesetz.
Nutzung von Internet und Social Media
Die heutigen Zeiten lassen die Grenzen zwischen dienstlicher und privater Nutzung des Internets und Social Media kaum mehr zu. Daher ist es wichtig, genau festzulegen, was die Mitarbeitenden online teilen oder eben auch nicht teilen dürfen. Auch die Nutzung der firmeneigenen IT-Infrastruktur sollte festgelegt sein.